Insolvenzwelle in Schleswig-Holstein: Höchster Stand seit 2017!

Die Unternehmensinsolvenzen in Schleswig-Holstein erreichten 2024 einen Höchststand seit 2017 mit insgesamt 833 Fällen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg von 22 Prozent, wodurch die Zahl der Insolvenzen erstmals wieder über das Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, gestiegen ist. Die durchschnittlichen Schulden eines insolventen Unternehmens beliefen sich 2024 auf 723.000 Euro, was einen Rückgang im Vergleich zu 2023 (967.000 Euro) darstellt.

Die meisten Insolvenzen wurden im Kreis Pinneberg mit 97 Verfahren festgestellt, gefolgt von Segeberg mit 92. In Neumünster gab es 32 Insolvenzen, was den höchsten prozentualen Wert unter den Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein ausmachte, da die Stadt relativ wenige Unternehmen zählt. Infolge der Insolvenzen waren insgesamt 1.688 Arbeitnehmer betroffen.

Rückblick auf frühere Insolvenzen

Im Jahr 2021 wurden in Schleswig-Holstein 446 Anträge auf Unternehmensinsolvenz entschieden, was einem Rückgang von über 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und von über 43 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Zu beachten ist, dass die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflicht am 30. April 2021 endete. Die betroffenen insolventen Unternehmen schuldeten ihren Gläubigern insgesamt 474 Millionen Euro, und mindestens 3.672 Arbeitnehmer waren direkt betroffen.

Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Forderung pro insolventem Unternehmen bei knapp 1,1 Millionen Euro. Die meisten Insolvenzen traten im Baugewerbe (90 Verfahren) auf, gefolgt vom Handel (60 Verfahren) und der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (58 Verfahren). Die höchsten Insolvenzquoten verzeichneten Flensburg mit 55 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen und Rendsburg-Eckernförde mit 54.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort Neumünster, Deutschland
Verletzte 1688
Quellen