US-Strafzölle drohen: Wirtschaft in Schleswig-Holstein vor großen Herausforderungen!

US-Präsident Donald Trump plant, ab Anfang April 25 Prozent Strafzölle auf Waren aus Europa zu erheben. Diese Maßnahme könnte erhebliche Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben, insbesondere auf Deutschland und Schleswig-Holstein. Julian Hinz vom Kieler Institut für Weltwirtschaft prognostiziert einen Rückgang der EU-Exporte in die USA um 15 bis 17 Prozent im ersten Jahr. Deutschland könnte besonders betroffen sein, mit einem Rückgang von bis zu 20 Prozent.

Insgesamt wird ein Rückgang der deutschen Exporte um etwa 1,5 Prozent erwartet. Die norddeutsche Industrie, insbesondere die Stahl-, Metall- und Elektroindustrie sowie Autozulieferer, wird laut Michael Thomas Fröhlich, Hauptgeschäftsführer des Unternehmensverbandes Hamburg und Schleswig-Holstein (UV Nord), stark betroffen sein. Fröhlich äußert Besorgnis über die Situation, rechnet jedoch nicht mit einer „großen Katastrophe“ oder massiven Arbeitsplatzabbau.

Unsicherheit über die Auswirkungen der Strafzölle

Unternehmen zeigen sich besorgt und unsicher bezüglich der genauen Auswirkungen der Strafzölle. Melanie Kamann von Dräger in Lübeck berichtet von unklaren Perspektiven. Werner Koopmann von der IHK Schleswig-Holstein betont, dass es noch zu früh sei, um eine umfassende Bewertung vorzunehmen. Die Lübecker Hafen-Gesellschaft hingegen ist in der Regel nicht von den US-Strafzöllen betroffen.

Im Jahr 2023 waren die USA der drittwichtigste Exportmarkt Schleswig-Holsteins, wobei Exporte in die USA 8 Prozent ausmachten. In bestimmten Branchen ist der Exportanteil sogar höher: Holzprodukte liegen bei 23 Prozent und Maschinenbau bei 14 Prozent. Trotz dieser Zahlen macht Holz jedoch nur 0,3 Prozent des Gesamtexports Schleswig-Holsteins aus, während der Maschinenbau fast 15 Prozent ausmacht. Fröhlich betont die Notwendigkeit, eine Strafzoll-Spirale zu vermeiden und die Resilienz der Wirtschaft zu stärken.

Die norddeutsche Wirtschaft hofft zudem auf einen Wandel in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik durch die neue Bundesregierung. Ein positiver Aspekt ist die Stärkung der Bundeswehr, von der auch die Wehrtechnik in Schleswig-Holstein profitiert und neue Jobs sowie positive Effekte auf die Standorte mit sich bringt. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat Standorte in Kiel und Flensburg.

Strafzölle werden allgemein als zusätzliche Gebühren auf Importe verstanden, die dazu dienen, heimische Industrien zu schützen oder politische Interessen durchzusetzen. Unter Präsident Trump drohen neue Strafzölle auf deutsche Exporte, insbesondere in der Automobilindustrie, was potenziell gefährliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze in diesem Sektor haben könnte. Wie gevestor.de berichtete, können Strafzölle Handelsbeziehungen destabilisieren und längerfristig zu höheren Verbraucherpreisen führen.

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Vorfall Wirtschaft
Ort Schleswig, Deutschland
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