Karin Prien: Die erste Bildungsministerin mit jüdischen Wurzeln!

Schleswig, Deutschland - Am 28. April 2025 wurde Karin Prien zur Bildungsministerin ernannt und wird Teil des künftigen Kabinetts unter Bundeskanzler Friedrich Merz sein. Mit dieser Ernennung markiert sie einen historischen Moment, da sie die erste Frau mit jüdischem Hintergrund und die zweite Ministerin mit jüdischem Hintergrund in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist, wie All Israel berichtete.

Karin Prien bringt eine besondere familiäre Geschichte mit, die von Verfolgung während des Holocaust geprägt ist. Ihre jüdischen Wurzeln sind auf ihre Großväter zurückzuführen, was sie allerdings nach der Halacha nicht als jüdisch klassifiziert. Prien wurde 1965 in Amsterdam geboren, wo ihre Eltern während des Zweiten Weltkriegs geflohen waren. Sie erwarb die deutsche Staatsbürgerschaft erst mit 26 Jahren und begann 2016, offen über ihre Wurzeln zu sprechen, wie Jüdische Allgemeine hervorhob.

Lebensweg und politische Karriere

Die Eltern von Karin Prien lernten sich in den 1950er Jahren in Amsterdam kennen, wo eine lebendige jüdische Gemeinde existierte. Nach einem Umzug in eine Kleinstadt in Rheinland-Pfalz erlebte sie hingegen ein anderes soziales Klima ohne jüdische Mitbürger. Prien wuchs in einem nicht-religiösen Umfeld auf, hatte jedoch Zugang zu amerikanisch-jüdischer Literatur. Ein Besuch in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem führte schließlich zu ihrem öffentlichen Bekenntnis zu ihrem jüdischen Erbe.

Vor ihrer Ernennung zur Bildungsministerin war Prien bereits eine bekannte Figur in der Politik. Sie ist Vorsitzende des Jüdischen Forums der CDU, stellvertretende Vorsitzende des Bundesvorstands der Partei und galt bereits 2021 als mögliche Kandidatin für ein Bundesministerium. Zudem setzte sie sich in der Vergangenheit gegen Antisemitismus und den Aufstieg extrem rechter Bewegungen ein, was in ihren öffentlichen Äußerungen, etwa nach dem Terroranschlag auf Israel am 7. Oktober 2023, deutlich wurde.

Prien ist die zweite Person mit jüdischem Hintergrund seit Gerhard Jahn, der in den Jahren 1969 bis 1974 Bundesjustizminister war. Ihre familiären Erlebnisse während des Holocaust haben sie stark geprägt und spielen eine zentrale Rolle in ihrem Leben und ihrer Politik.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Schleswig, Deutschland
Quellen