Deponie in Seehausen: Anwohner kämpfen um Lebensraum und Grünflächen!
Seehausen, Deutschland - In der Leipziger Ratsversammlung wurde am 16. April 2023 die Deponie Seehausen thematisiert, wobei insbesondere die geplante Umwandlung der Deponie in eine Solaranlage im Mittelpunkt der Diskussion stand. Die Stadt hat einen Bebauungsplan für die Solaranlage, die von der Stadtwerketochter WEE und der WEV geplant wird, für das Jahr 2026 vorgesehen.
In einem Offenen Brief fordern Anwohner des Gebiets den Erhalt des gewachsenen Grüns und äußern ihre Bedenken bezüglich der Auswirkungen des Bauvorhabens auf den Artenschutz. Ortsvorsteher Berndt Böhlau hat betont, dass der Offene Brief sachliche Fragen und Probleme aufzeigt.
Belastungen und Artenvielfalt
Ein zentrales Anliegen der Anwohner sind die jahrelangen Belastungen durch die Mülldeponie, die von Fäulnisgerüchen und gesundheitsschädlichen Emissionen geprägt sind. Zudem wird das Versprechen der Stadt, die Deponie nach ihrer Schließung zu begrünen, als gebrochen angesehen. Die Fläche hat sich über fast 30 Jahre zu einem Lebensraum mit biologischer Vielfalt entwickelt, in dem zahlreiche geschützte Arten nachgewiesen wurden.
Die Kritik am geplanten Vorhaben betrifft auch die unzureichende Berücksichtigung von Stellungnahmen der Naturschutzverbände. Im Nachnutzungskonzept von 2011/12 wurde eine energetische Nutzung durch Photovoltaikanlagen ausgeschlossen. Anwohner fordern eine unvoreingenommene Prüfung des Antrags und weisen auf die Vernichtung von Kompensationsflächen hin, die als unzureichend betrachtet wird.
Der NABU Leipzig unterstreicht die Bedeutung des Areals als einen Raum der biologischen Vielfalt, der für die Anwohner einen Rückzugsort darstellt. Diese Fläche bietet nicht nur Lebensraum, sondern verbessert auch das Wohlbefinden der Anwohner, die die Umgebung für Spaziergänge nutzen und die Tierwelt beobachten. Innovative Lösungen wie „Agri-PV“, die eine gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen, könnten als Alternativen zur geforderten Photovoltaikanlage in Betracht gezogen werden.
Die Anwohner haben auch Bedenken hinsichtlich der Transparenz und Informationsweitergabe durch die Stadtverwaltung geäußert. Zu den allgemeinen Vorschlägen gehört, bereits versiegelte Flächen für Solarenergie zu nutzen, um der ökologischen Kernkritik am Projekt Rechnung zu tragen. Sie fordern eine sanfte Nutzung des Geländes und eine frühzeitige Einbeziehung der Bürger, um das Areal als Ort der biologischen Vielfalt und Erholung zu erhalten, wie auch der NABU Leipzig fordert.
Für den Erhalt und die Entwicklung solcher Naturflächen fordern die Anwohner ein Handeln, das den Umweltschutz priorisiert, während die Bebauung nur auf ökologisch weniger wertvollen Teilflächen als vertretbar angesehen wird.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Seehausen, Deutschland |
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