Kokain-Schmuggel im Hafen: 153 Kilo entdeckt – Ermittlungen laufen!

Im Hafen von Wilhelmshaven, Nordsee, haben Ermittler am 4. Januar 2025 einen bedeutenden Drogenfund gemacht. Bei einer routinemäßigen Kontrolle eines Frachtschiffs aus Kolumbien wurden 153 Kilogramm Kokain entdeckt. Die Drogen waren in fünf mit Fischernetzen umwickelten Paketen versteckt. Der Straßenverkaufswert des Kokains liegt im Millionenbereich, was die Bedeutung dieses Fundes unterstreicht. Das Zollfahndungsamt Hannover bezeichnete die Entdeckung als einen entscheidenden Schlag gegen den internationalen Drogenhandel.

Die Drogen wurden mit moderner Technik und Unterstützung eines Rauschgiftspürhundes aufgespürt. Nach dem Fund haben Staatsanwaltschaft und Polizei Ermittlungen gegen die Hintermänner des Schmuggels eingeleitet. Der Drogenhandel in der Nordsee zeigt einen alarmierenden Anstieg; so wurden kürzlich auch 25 Kilogramm Kokain an einem Strand auf Sylt gefunden. Bereits im Dezember 2024 waren 150 Kilogramm Kokain an den Küsten von Föhr, Amrum und Sylt entdeckt worden. Ermittler vermuten, dass diese Pakete aus gescheiterten Schmugglergeschäften oder riskanten Manövern stammen.

Zunahme von Drogenschmuggel in europäischen Häfen

Die aktuelle Situation in Deutschland steht im Kontext eines größeren Trends in Europa. Im Jahr 2023 wurden Rekordmengen an geschmuggeltem Kokain in europäischen Seehäfen sichergestellt, insbesondere im Hamburger Hafen. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) sind für 2024 jedoch rückläufige Sicherstellungszahlen zu erwarten. Hans-Joachim Leon, Leiter der Drogenbekämpfung des BKA, prognostiziert niedrigere Mengen in den Häfen von Rotterdam, Antwerpen und Hamburg.

Die deutschen Zollbehörden kommentieren die aktuellen Zahlen nicht und verweisen auf eine offizielle Statistik, die im April 2025 veröffentlicht werden soll. In Belgien und den Niederlanden verzeichnen die Behörden im ersten Halbjahr 2024 einen drastischen Rückgang bei den Sicherstellungen. So meldet der niederländische Zoll einen Rückgang von 40 Prozent, während in Belgien ein Rückgang von 43 auf 22 Tonnen im Hafen von Antwerpen festgestellt wurde.

Dieser Rückgang ist jedoch nicht auf ein verringertes Angebot an Kokain aus Südamerika zurückzuführen. Stattdessen wird die Anpassungsfähigkeit der organisierten Kriminalität als Grund angesehen. Die Methoden des Drogenschmuggels haben sich weiterentwickelt und erschweren das Entdecken. Neue Techniken, wie beispielsweise das Abwerfen von Kokain vor der Küste, wo es von Fischerbooten eingesammelt wird, sowie chemische Umwandlungen des Kokains vor der Verschiffung, spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Ein weiteres Thema wird heute Abend um 21:45 Uhr im Ersten behandelt: die Dokumentation „Der Kokainkrieg“.

Details
Vorfall Drogenkriminalität
Ort Wilhelmshaven, Deutschland
Quellen