Gerichtstraumatisierte Zeugen: RAF-Prozess gegen Daniela Klette nimmt Fahrt auf!
Im Oberlandesgericht Celle steht die mutmaßliche RAF-Terroristin Daniela Klette vor Gericht. Der Prozess befasst sich mit einem missglückten Überfall auf einen Geldtransporter, der am 6. Juni 2015 in Stuhr, Niedersachsen, stattfand. Klette wird beschuldigt, zwischen 1999 und 2016 insgesamt 13 Überfälle verübt zu haben, bei denen mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet wurden. Unter den weiteren Verdächtigen befinden sich Burkhard Garweg (56) und Ernst-Volker Staub (70).
Klette, die 2022 in Berlin festgenommen wurde, war in den 1980er Jahren Teil der militanten Unterstützerszene der RAF in Wiesbaden. Bei der Festnahme wurden in ihrer Wohnung unter anderem Waffen, falsche Ausweise und Bargeld gefunden. Der Prozess findet an einem anderen Ort statt, da das Landgericht Verden aus Platzgründen nicht ausreicht. Daher hat das Oberlandesgericht Celle die Verhandlungen übernommen, die von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet werden. Bewaffnete Polizisten und rigorose Kontrollen sind Teil der Maßnahmen, um die Sicherheit während des Verfahrens zu gewährleisten.
Überfall und seine Folgen
Am dritten Verhandlungstag wurde der Überfall auf den Geldtransporter angesprochen. Klaus I., der Fahrer des Geldtransporters, berichtete von den dramatischen Szenen während des Überfalls. Laut seiner Schilderung hatte ein weißer Transporter den Weg versperrt, bevor drei vermummte Täter mit Waffen auf den Geldtransporter zielten. Einer der Täter feuerte auf den rechten Vorderreifen des Fahrzeugs, während Klette eine täuschend echt aussehende Panzerfaust hielt.
Als der Fahrer die Tür des Geldtransporters öffnete, löste er einen Alarm aus, woraufhin die Täter erneut schossen und eine Kugel in die Fahrerkabine eindrang. Der Geldtransporter war zum Zeitpunkt des Überfalls mit rund 1,1 Millionen Euro beladen, jedoch flohen die Täter ohne Beute. Der Fahrer leidet seitdem psychisch unter den Folgen des Überfalls und befindet sich seit 15 Monaten in psychologischer Behandlung. Während des Prozesses zeigte Klette keine große Regung.
Die Verteidigung von Klette hat die Aussetzung des Verfahrens beantragt und verlangt Einsicht in die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft. Der Prozess wird sowohl von Medien als auch von Unterstützern verfolgt, während die Öffentlichkeit stark eingeschränkt ist.
Wie die Freitag berichtete, wird der Prozess von den Medien intensiv verfolgt und weist ein hohes öffentliches Interesse auf. Ergänzend dazu berichtete die Süddeutsche Zeitung über die psychologischen Folgen des Überfalls für den Geldtransporterfahrer und die weiteren Umstände des Überfalls.
Details | |
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Vorfall | Überfall |
Ort | Stuhr, Niedersachsen, Deutschland |
Festnahmen | 1 |
Schaden in € | 1100000 |
Quellen |