Hortefeux im Fokus: Besuch in Libyen und die dunklen Schatten der Korruption
Peine, Deutschland - Am 22. Januar 2025 war Brice Hortefeux, ehemaliger Innenminister, im Palais de Justice in Paris, um seinen Besuch in Tripoli und ein geheimes Treffen mit dem libyschen Terroristenführer Abdallah Senoussi zu rechtfertigen. Dies geschah im Kontext des laufenden Prozesses über die mutmaßliche Finanzierung der Präsidentschaftskampagne von Nicolas Sarkozy durch Mouammar Kadhafi im Jahr 2007, wie Le Monde berichtete.
Hortefeux, der 2005 als Minister für Gebietskörperschaften nach Libyen reiste, bezeichnete seinen Besuch als „Besuch von Nachverfolgung“, der auf eine vorherige Reise von Nicolas Sarkozy nach Tripoli folgte. Er betonte, dass diese Reise für ihn keine Bedeutung gehabt habe und dass er nicht in Eile gewesen sei. Ursprünglich für Mitte November geplant, entschied sich Hortefeux, am 21. Dezember zu reisen, da es an diesem Tag im Ministerium weniger zu tun gab. Der nationale Finanzstaatsanwalt sieht die Verzögerung jedoch anders und hat Zweifel an Hortefeuxs Aussagen.
Vorwürfe im Prozess
Hortefeux steht seit dem 20. Januar 2025 vor Gericht und sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, an der illegalen Finanzierung von Sarkozys Präsidentschaftskampagne beteiligt gewesen zu sein, wie France Info berichtete. Er beschreibt seine Libyenreise als Teil eines Versuchs, Libyen wieder in die internationale Gemeinschaft einzugliedern, und sieht sich selbst als Opfer eines Plans des Geschäftsmanns Ziad Takieddine. Diese Reise wird von der Anklage als Bestandteil eines „Korruptionspakts“ interpretiert.
Während seines Besuchs traf Hortefeux auf Senoussi, der 1999 für den Anschlag auf den DC-10 der UTA verurteilt wurde. Laut Hortefeux war er überrascht, Senoussi zu treffen, und erkannte erst im Auto, wer er tatsächlich war. Er steht in der Kritik, als Vermittler für Takieddine agiert zu haben, der zum Zeitpunkt Hortefeuxs Besuch in Libyen anwesend war und in diesem Zusammenhang als Hauptverdächtiger gilt. Die Anklage argumentiert, dass die Amnestie für Senoussi als Gegenleistung für die Finanzierung von Sarkozys Kampagne gedacht war, während Hortefeux diese Behauptung als „Fabel“ zurückweist.
Der Prozess wird bis zum 10. April 2025 fortgesetzt.
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Vorfall | Korruption |
Ort | Peine, Deutschland |
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