Zwei Kinder zerkratzen 20 Autos: 30.000 Euro Schaden in Stuhr!

In Stuhr, Landkreis Diepholz, kam es zu einem erheblichen Vorfall, bei dem zwei zwölfjährige Jungen rund 20 Autos zerkratzten. Die Taten ereigneten sich laut Angaben der Polizei am Freitag und Samstag im Ortsteil Brinkum. Durch Zeugenaussagen konnten die Ermittler die beiden Täter schnell identifizieren, wobei einer der Jungen bereits gestanden hat. Der entstandene Schaden wird auf etwa 30.000 Euro geschätzt.

Ein weiteres Kind, das die Sachbeschädigungen beobachtet hatte, wurde von den Jungen bedroht. Der Grund für die Zerstörungen ist bislang unklar. Es wird jedoch damit gerechnet, dass die Eltern der beiden Jungen für den angerichteten Schaden aufkommen müssen. Damit ergibt sich eine rechtliche Fragestellung, die in einem ähnlichen Fall bereits behandelt wurde.

Rechtliche Perspektive bei Schäden durch Kinder

In einem Urteil des Amtsgerichts München vom 11. Dezember 2017 wurde entschieden, dass Eltern nicht für Schadensersatz haften müssen, wenn ein Kind in einer typischen Überforderungssituation im Straßenverkehr einen Schaden verursacht. In diesem Fall hatte ein siebenjähriger Junge knapp 1.500 Euro an einem parkenden Auto beschädigt, nachdem er mit seinem Kickboard dagegen stieß. Die Klage des Fahrzeughalters wurde mit der Begründung abgewiesen, dass Kinder unter 10 Jahren in der Regel als nicht haftungsfähig gelten, wenn sie durch Überforderung gehandicapt sind.

Der Richter stellte fest, dass Kinder in der Altersgruppe häufig nicht in der Lage sind, Geschwindigkeiten und Entfernungen richtig einzuschätzen, was zu solchen Vorfällen führen kann. Das Urteil hat festgestellt, dass der Gesetzgeber Kinder in diesen Situationen von Haftung freistellen wollte, was für die Eltern der betroffenen Jungen in Stuhr relevant sein könnte.

Für die betroffenen Fahrzeughalter in Stuhr bleibt die Ungewissheit, ob sie für den hohen Schadensbetrag am Ende aufkommen müssen, während die rechtliche Lage für die Eltern der Jungen unsicher bleibt.