Illegale Torfentnahme im Naturschutzgebiet: Staatsanwaltschaft schlägt zu!

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat einen Strafbefehl gegen die Geschäftsführer eines Düngemittelherstellers beantragt, die im Verdacht stehen, illegalen Torfabbau in der Esterweger Dose betrieben zu haben. Die beiden Geschäftsführer, 52 und 77 Jahre alt, sind beschuldigt, gegen umweltschutzrechtliche Auflagen verstoßen zu haben, die die Erhaltung einer minimalen Torfschicht von 30 cm vorschreiben. Bei einer Überprüfung im August 2022 wurde festgestellt, dass an mehreren Flutstücken nur noch 19 cm Torfschicht übrigblieben.

Die Esterweger Dose ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet, das sich über den Landkreis Leer, das Emsland und den Cloppenburger Nordkreis erstreckt. Die Ermittlungen gegen die Geschäftsführer laufen bereits seit August 2022. Ausgelöst wurden sie durch eine Strafanzeige des Landkreises Cloppenburg gegen den Eigentümer des betroffenen Grundstücks. Dieser hatte zwar eine Genehmigung für den Torfabau erhalten, doch die vor Ort durchgeführte Untersuchung bestätigte die Verstöße gegen Paragraf 329 StGB, der die Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete betrifft.

Rechtliche Konsequenzen

Die Staatsanwaltschaft beantragt nun eine Geldstrafe und die Einziehung von rund 60.000 Euro, die durch den illegalen Torfabbau erwirtschaftet wurden. Die Entscheidung des Amtsgerichts Cloppenburg steht noch aus. Dieser Fall wirft erneut Fragen zur Regulierung des Torfabbaus in Deutschland und den damit verbundenen ökologischen Folgen auf.

In einem anderen Kontext ist die Problematik des Torfabbaus ebenfalls von Bedeutung, da an der Universität Greifswald Projekte zur Kultivierung von Torfmoosen initiiert werden. Diese Projekte zielen darauf ab, hochmoorartige Flächen zu revitalisieren und eine nachhaltige Gewinnung von Torf zu ermöglichen. Der Abbau von Torf hat gravierende negative Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf ökologische Lebensräume und den Klimawandel, wie moorinfopfad.de berichtet.