Landkreis Holzminden: Tempolimit gegen Motorradlärm eingeführt!

Im Landkreis Holzminden wird zum Start der Motorradsaison an mehreren Ortseingängen ein Tempolimit eingeführt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Lärmbelästigung für die Anwohner zu reduzieren. In Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Verkehrsministerium wurden in den Ortschaften Grünenplan, Rühle, Golmbach, Neuhaus und Lauenförde Geschwindigkeitstrichter installiert. Verkehrsschilder mit Geschwindigkeitsbegrenzungen von 50 bzw. 70 km/h wurden mindestens 200 Meter vor und hinter den Ortschaften aufgestellt.

Die Einführung des Tempolimits erfolgt insbesondere, um die Lärmbelästigung durch Motorräder zu verringern. Holzmindener Landrat Michael Schünemann (parteilos) betont, dass die Mehrheit der Motorradfahrer rücksichtsvoll ist, jedoch gezielt gegen Lärmverursacher vorgegangen werden soll. Das Tempolimit gilt als rechtlich unstrittig und wird dauerhaft realisiert. Darüber hinaus wird es verstärkte Polizeikontrollen geben.

Details zur Umsetzung der Maßnahme

Das niedersächsische Verkehrsministerium hat klargestellt, dass nur Geschwindigkeitstrichter rechtlich zulässig sind. Andere Maßnahmen, wie etwa Fahrverbote für Motorräder, sind rechtlich nicht haltbar, da ihnen die notwendige Datenbasis fehlt. Aktuell sind keine Streckensperrungen für Motorräder geplant. Der Kreistag hatte zudem die Aufstellung eines Plans beschlossen, der unter anderem Tempo 30 und Lärmpausen vorschlägt.

In der Vergangenheit hatte der Landkreis Holzminden bereits verschiedene Maßnahmen zur Lärmminderung ergriffen, darunter Hinweisschilder, Banner, Lärmdisplays und verstärkte Polizeikontrollen. Trotz dieser Bemühungen bestehen weiterhin Beschwerden über Lärmbelästigungen, insbesondere an sonnigen Wochenenden. Ein ursprünglich geplantes Pilotprojekt des niedersächsischen Umweltministeriums, das Tempolimits von 30 km/h und tageweise Fahrverbote für Motorräder umfasst, wurde aufgrund rechtlicher Bedenken ausgesetzt.

Die Maßnahmen werden initiiert, um den Anwohnern eine kleinere Lärmbelastung zu ermöglichen und gleichzeitig die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Probleme rund um Motorradgeräusche sind ein wiederkehrendes Thema in der Region, was die jüngste Entscheidung des Landkreises umso relevanter macht.