Entdeckung aus der Bronzezeit: 30 Urnen bei Moisburg ausgegraben!

Harburg, Deutschland - Im Landkreis Harburg sind bedeutende archäologische Funde aus der Bronzezeit entdeckt worden. Die Ausgrabungen, die unter der Leitung von Dr. Jochen Brandt vom Archäologischen Museum Hamburg (AMH) durchgeführt wurden, konzentrieren sich auf ein Gebiet, das für einen geplanten Entwässerungsgraben erschlossen werden soll. Dabei wurden zahlreiche Urnen aus der jüngeren Bronzezeit, datiert zwischen 1200 und 600 v. Chr., gefunden.

Bereits in den 1930er Jahren waren in der Umgebung ähnliche Funde gemacht worden. Die überraschend gute Erhaltung der Urnen ist bemerkenswert, da moderne landwirtschaftliche Praktiken normalerweise zu Schäden an solchen Artefakten führen. An der Fundstelle wurden fast 30 Gräber entdeckt und geborgen. Die Urnen waren typischerweise in einer Packung aus Feldsteinen und mit einem großen Stein abgedeckt, und in ihnen fanden sich meist nur die verbrannten Knochen der Verstorbenen. Zukünftige wissenschaftliche Untersuchungen des Leichenbrands sind geplant, um Geschlecht und Alter der Toten zu bestimmen.

Bauarbeiten und ihre Auswirkungen

Mit dem Abschluss der Ausgrabungen wird die Landschaft keinerlei Hinweise mehr auf die historischen Bestattungen aufweisen. Im Rahmen einer Baumaßnahme zur Verbesserung der Entwässerung an der K17 zwischen Moisburg und Immenbeck, die Ende März begonnen hat, wird ein neuer, tieferer Straßengraben eingebaut. Das Regenwasser soll über ein Versickerungsbecken in den Untergrund geleitet werden. Darüber hinaus wird ein Absetzbecken errichtet, um schwimmende Stoffe wie Öl und Schmutz abzufangen. Um gefällte Bäume auszugleichen, sind die Neuanpflanzungen von 35 Winterlinden vorgesehen. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich eine Dauer von etwa vier Monaten haben.

Der kulturelle Umbruch, der sich in der Bronzezeit manifestierte, ist auch von allgemeinem Interesse. Laut einer Recherche, die sich mit prähistorischen Brandbestattungen und deren kulturellem Kontext befasst, wurde die Verbrennung der Verstorbenen zur vorherrschenden Bestattungsart bis in die Eisenzeit. Der Wechsel von der Körperbestattung zur Brandbestattung stellte ein bedeutendes kulturgeschichtliches Phänomen dar, das weite Teile Europas betraf und an dem sich auch die Sepulkralkultur der Bronze- und Eisenzeit dokumentiert.

Archäologische Funde zeigen Handlungsabläufe, die mit der Kremation verknüpft sind, sowie die dazugehörigen sekundären Rituale, die während dieser Zeit einem ständigen Wandel unterlagen. Historische sowie ethnographische Überlieferungen und theoretische Modelle bieten Erklärungsansätze zu vielen dieser Handlungen, auch wenn viele Fragen zu den geistigen Hintergründen prähistorischer Brandbestattungen bislang unbeantwortet bleiben, wie Academia.edu berichtet.

Für die aktuellen Ausgrabungen und die dazugehörigen Funde berichtete Landkreis Harburg ausführlich über die Entdeckungen und die anschließenden Schritte im Rahmen der Bauarbeiten.

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Vorfall Sonstiges
Ort Harburg, Deutschland
Quellen