Zukunft der Batteriefabrik in Dithmarschen: Hoffnung trotz Insolvenzen!

Dithmarschen, Deutschland - In Schleswig-Holstein bleibt die Zukunft der geplanten Batteriefabrik von Northvolt ungewiss, nachdem der schwedische Batteriehersteller Insolvenz zugesprochen bekommen hat. Laut dem Wirtschaftsminister des Bundeslandes, Claus Ruhe Madsen (CDU), gibt es dennoch Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Madsen plant, sich am Freitag mit dem Insolvenzverwalter Mikael Kubu in Stockholm zu treffen, um die Perspektiven für die Northvolt Deutschland GmbH zu erörtern, die den Bau der Fabrik in Dithmarschen vorantreibt.

Kubu ist aktiv auf der Suche nach Investoren, um den weiteren Fortschritt des Projektes sicherzustellen. Die staatliche Förderbank KfW, die Northvolt bereits 600 Millionen Euro für den Bau der Fabrik überwiesen hat, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Allerdings wurden bislang nur Teile dieser Förderung freigegeben, und die Auszahlung erfolgt nur bei Antrag und entsprechendem Baufortschritt. Sowohl Schleswig-Holstein als auch der Bund haben jeweils 300 Millionen Euro für die KfW eingeplant, wobei die Landesregierung möglicherweise letztendlich zur Überweisung von 300 Millionen Euro verpflichtet ist, auch wenn das Geld bisher nicht geflossen ist.

Finanzielle Schwierigkeiten von Northvolt

Northvolt kämpft mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten und hat Schulden in Höhe von fast sechs Milliarden US-Dollar. Trotz dieser Probleme setzt das Unternehmen, das einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren nach US-Insolvenzrecht (Chapter 11) gestellt hat, den Bau der neuen Fabrik in Dithmarschen fort. In einer ersten Anhörung am 20. Dezember 2024 wurde das Verfahren zwar noch nicht eröffnet, jedoch stehen die Gläubiger, darunter Volkswagen und die KfW-Förderbank, hinter dem Chapter 11-Antrag.

Die KfW-Wandelanleihe von 600 Millionen Euro ist zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von Schleswig-Holstein abgesichert. Experten schätzen, dass im Rahmen des Sanierungsverfahrens die Forderungen der Gläubiger, einschließlich der KfW, erheblich gekürzt werden könnten. Der Landtag von Schleswig-Holstein hatte die Bürgschaft für diese Wandelanleihe einstimmig genehmigt. Aktuell sieht eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft das Risiko eines Totalausfalls der Anleihe als gering an (1%).

Während Northvolt derzeit eine „Cash Burn Rate“ von etwa 30 Millionen US-Dollar pro Woche hat und neue Geldgeber sucht, wurde in der zweiten Jahreshälfte 2024 auf Produktionsprobleme im Hauptwerk in Nordschweden aufmerksam gemacht, was die Situation weiter verschärft. Die Regierungen von Bund und Ländern hoffen, dass Northvolt die Batteriefabrik in Schleswig-Holstein als Teil der Bemühungen zur Reduzierung der Abhängigkeit von asiatischen Batterielieferungen fertigstellt. Insgesamt planen die Regierungen, Northvolt mit etwa 700 Millionen Euro an direkten Fördergeldern zu unterstützen, die allerdings vom Fortschritt des Projekts abhängen.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache finanzielle Schwierigkeiten
Ort Dithmarschen, Deutschland
Schaden in € 600000000
Quellen